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Aktuelles aus dem Kreisverband

AWO-Wunschliste für EU-Delegierte

Die Gesprächsteilnehmer (v.l.): Krysztof Balon (Polen), AWO-Vorstand Ingrid Lenz-Aktaz, Antii-Jukka Ahtela (Finnland), Johannes Kind (Sekretariat), Peter Schmidt (Deutschland), Asylsozialbetreuerin Yvonne Maydarak, AWO-Geschäftsführer Michael Wüstendörfer und Angelika Martin, Fachberatung Soziale Dienste.

Besuch aus Brüssel in der Geschäftsstelle des AWO-Kreisverbandes München-Land: Eine Delegation des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses informierte sich bei einem Gespräch über die Arbeit der AWO mit Flüchtlingen und Asylbewerbern und die sich daraus ergebenden Fragen. Fest steht: Die Berufsfelder in der Flüchtlingsarbeit müssen definiert und professionalisiert werden.

Der Besuch vor Ort soll helfen, die Problemfelder zu erkennen, zu analysieren und von EU-Seite Hilfe anzubieten, erläuterte Peter Schmidt, Vertreter der Gruppe der Arbeitnehmer, den Grund der Informationsfahrt. Mächtig beeindruckt zeigte er sich davon, was die Zivilgesellschaft auf die Beine gestellt habe. Dauerhaft, so Schmidt, sei die Hilfe aber nicht durch das Ehrenamt zu organisieren. Oberstes Ziel der Delegationsreise sei es, im Gespräch mit den Handelnden vor Ort Empfehlungen und Positionen zu erarbeiten, die in die Politik einfließen sollen. Mit dabei waren außerdem Antti-Jukka Ahtela, Finnland, Krzysztof Balon, Polen, und Johannes Kind, Sekretariat.

Das Geld sollte bei den Kommunen ankommen, stellte Kreisrätin und AWO- Vorstandsmitglied Ingrid Lenz-Aktaz gleich zu Beginn lapidar fest. Dort, wo die Arbeit geleistet werde, sollte das Geld zur Verfügung stehen.

Der AWO Kreisverband München-Land habe, wie andere Träger auch, mit der Flüchtlingsarbeit Neuland betreten, erklärte AWO-Geschäftsführer Michael Wüstendörfer. Es fehlen in vielen Bereichen trägerübergreifende, regional spezifische Strukturen für die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren. „Learning by doing“, heiße das aktuelle Motto und verlange Improvisation der Mitarbeiter speziell in den Traglufthallen, die ein Novum darstellen. Das größte sich abzeichnende Problem im Ballungsraum München ist nach Ansicht Wüstendörfers der fehlende Wohnraum.

Das sehen auch Angelika Martin, Fachbereichsleitung Soziale Dienste, und Yvonne Maydarak, Leiterin der Asylsozialbetreuung in der Traglufthalle Unterhaching, als zentrales Problem. Die Traglufthallen könnten nur eine Übergangslösung sein. Darüber hinaus gibt es bisher keine Standards für die Fort- und Weiterbildung des Personals vor Ort. Wichtig sei der Einsatz interdisziplinärer Teams, um Beratung, organisatorische und interkulturelle Kompetenz gleichermaßen einfließen lassen zu können. Außerdem fehle die professionelle Koordination an den Schnittstellen zwischen hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen. Wünschenswert seien Beschäftigung und Sprachkurse, so Lenz-Aktaz, und vor allem der Abbau von bürokratischen Hürden. Denn nur ein schnelleres Anerkennungsverfahren ermöglicht die schnelle Integration.

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