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Aktuelles aus dem Kreisverband

Volltreffer: BFV spendet UEFA-Kicker

Die Lieblingsbeschäftigung der Kinder und Jugendlichen im Beherbergungsbetrieb in Obermenzing heißt: Kickern! Der Bayerische Fußballverband (BFV) schenkte den Kindern und Jugendlichen in der Einrichtung für wohnungslose Familien ein Tischfußballgerät. Seither rollt der Ball!

Der Kickertisch ist etwas ganz besonderes, wie Bernhard Slawinski, Kreis-Vorsitzender des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) im Kreis München, bei einem Besuch der Einrichtung feststellte. Dieses „Unikat“ hat die UEFA dem Bayerischen Fußballverband 2012 geschenkt. Bis vor kurzem stand das Gerät im Bezirk Unterfranken in Würzburg und wurde nur selten benutzt. Auf Anfrage der AWO stand schnell fest, dass der Kicker das Richtige für den Beherbergungsbetrieb im Dreilingsweg wäre. Mit Unterstützung einer hilfsbereiten Spedition konnte er kostenfrei in die Einrichtung geliefert werden und wird seither von Kindern und Jugendlichen umlagert.
Angela Pfister-Resch, AWO-Einrichtungsleiterin, ist begeistert: „Seit der Kicker hier steht kommen die Jugendlichen regelmäßig hier her. Plötzlich sind wir mit ihnen im Gespräch.“

Annette Walz, Geschäftsführender Vorstand des AWO Kreisverbandes München-Land, bedankten sich für das tolle Geschenk und den Besuch von Bernhard Slawinski. Annette Walz: „Sport ist für die Integration eine ganz wichtige Sache. Und deshalb freuen wir uns sehr über den Kontakt zum Bayerischen Fußballverband und die Tatsache, dass Bernhard Slawinski den Beherbergungsbetrieb besucht hat.“ Slawinski bot seine Unterstützung an, den Kindern, die an Fußball interessiert sind, die Tore in die Vereine zu öffnen. Slawinski: „Im Verein lernen Kinder und Jugendliche wichtige Regeln des alltäglichen Lebens wie Pünktlichkeit und Zusammenspiel ganz von selbst.“

Hintergrundinformation:
Beherbergungsbetrieb – Hilfe zur Selbsthilfe für Familien – Erstes Projekt in Trägergemeinschaft AWO München-Land und München-Stadt

Im Dreilingsweg in Pasing-Obermenzing bieten zwei Neubauten 199 Bettplätze für wohnungslose Familien aus München. Die Unterbringung in dem so genannten Beherbergungsbetrieb ist zeitlich begrenzt. Das Ziel ist eine Weitervermittlung in dauerhaften Wohnraum. Die Betreuung liegt bei der Trägergemeinschaft des AWO Kreisverbandes München-Land und der AWO München Stadt.

Im Moment wohnen in der Einrichtung 83 Kinder und 22 Jugendliche mit ihren Familien. Mit Hilfe von Sponsoren werden für sie immer wieder Freizeit-Angebote organisiert.
Besonders in der Ferienzeit sind tagesstrukturierende Aktivitäten bei den Kids gefragt.
Die Unterbringung im Beherbergungsbetrieb erfolgt nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Umfangreiche Unterstützungs- und Beratungsangebote sollen wohnungslose Familien befähigen, wieder zu einer eigenen Wohnung zu kommen.
Im Dreilingsweg wohnen nicht nur Familien, die ihre Wohnung verloren haben, sondern auch Flüchtlingsfamilien, die eine Bleibeperspektive haben und erstmalig in München eine Wohnung suchen. „Für diese Familien ist alles neu und meist auch unbekannt“, sagt Einrichtungsleiterin Angela Pfister-Resch. Pfister-Resch: „Die Familien, die hier wohnen, benötigen Unterstützung bei der Wohnungssuche, beim Kennenlernen der Rechte und Pflichten als Mieter, bei der Integration in die Stadtgesellschaft und bei der Vermittlung lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten in unserem Land. Auch das richtige Lösen eines S-Bahn-Fahrscheins will gelernt sein.“
Die Sozialberatung im Beherbergungsbetrieb arbeitet mit einem ganzheitlichen Ansatz. Zusammen mit den betroffenen Familien wird versucht, die Ursachen für die Wohnungslosigkeit zu klären und eine Basis zu schaffen, damit eine eigene Wohnung in greifbare Nähe rückt. Das setzt Hilfe nicht nur bei der Suche nach Wohnraum voraus, sondern auch bei sozialen und finanziellen Problemen wie Schulden, Suchtproblemen, psychischen Erkrankungen oder bei der Integration ins Arbeitsleben.
Die Erzieher im Haus helfen den Familien auch beim Schulwechsel der Kinder und beraten bei der Schulwahl. Sie sind zur Stelle, wenn Eltern Unterstützung in Erziehungsfragen brauchen und fördern die Eigenverantwortung der Eltern. Sie halten Kontakt mit den Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und tagesbetreuenden Regeleinrichtungen und bieten leistungsfördernde Gruppen- und Einzelangebote an. Auch bei Gesundheitsfragen sind sie beratend zur Stelle.

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